Samstag, 3. April 2010

Drachenfels- Gewinnspiel die Zweite

Meine Antwort auf das Drachenfels Gewinnspiel:
Sie lief durch den Wald. Aufhören konnte sich nicht, obwohl ihre Lunge nach Luft schrie, trugen ihre Beine sie weiter. Fort von dem schlafenden Dorf, am rauschenden Fluss entlang, durchs Dickicht und vorbei an den aberhunderten Bäumen, die sich sanft im Wind wogen. Obwohl sie ihr Ziel nicht kannte, musste sie laufen. Da der Vollmond nur wenig Licht durch die Baumkronen scheinen ließ, stolperte sie wieder und wieder über Wurzeln und Äste. Doch sie lief weiter bis sie sich vor Erschöpfung keuchend an einer Lichtung auf die Knie sinken ließ. Dort lag sie zusammengekauert, tief ein- und ausatmend auf dem vom Regen feuchten Waldboden. Sie roch das nasse Moos, fühlte die Erde unter ihren Fingern und an ihren nackten Füßen und lauschte, lauschte den Geräuschen des Waldes.

Während sie dort lag und sich ihr Körper langsam entspannte, durchfuhr sie etwas. Plötzlich wusste sie wohin sie wollte, wohin sie musste und sie blickte auf. Da in der Ferne konnte sie den Drachenfels in seiner Mächtigkeit sehen.

Niemand konnte ihr sagen, wo sie die Klunkerlinge finden würde, nach denen sie so dringend suchte. Niemand hatte sie zuvor gesehen. Das einzige, was sie wusste war das, was man sich erzählte. Es soll ein Volk sein, den Menschen in seiner Gestalt ähnlich, aber nur so groß wie die Gräser am Waldesrand. Die Flügel der Klunkerlinge sollen aussehen wie die Aneinanderreihung von Ringen der mächtigsten Könige, weshalb man ihnen ihren Namen gab. Ihre Haut soll golden Schimmern und wenn man in ihre Augen blickt, schaut man in ein Meer aus Diamanten und auf einmal wusste sie, wo sie die Klunkerlinge finden würde. Sie musste auf den Gipfel des Drachenfelsens. Alle Erschöpfung war dahin, ihr Körper pulsierte vor Kraft. Kraft, die sie aus der Hoffnung nahm mit Hilfe der Klunkerlinge den Froschkönig aus den Fängen seines bösen Bruders zu befreien und endlich wieder unter einem gütigen Herrscher leben zu können.

Sie rannte, zerriss sich ihr Kleid an Ästen, an denen sie hängen blieb, schürfte sich die Haut auf, weil sie hinfiel, blutete an den Füßen, weil sie über die spitzen Steine lief mit denen der Weg zum Gipfel gepflastert war. Aber sie hatte endlich ein Ziel und so spürte sie nichts von den Schmerzen, die ihr Körper ertragen musste, denn sie war die einzige, die das Volk des Froschkönigs und ihn selber noch retten konnte. Desto höher sie den Gipfel erklomm, desto heller schien ihr der Mond zu sein. Als sie stehen blieb um einen Moment inne zu halten, schien es, als wäre sie in einer anderen Welt. Die Blumen um sie herum funkelten wie Diamanten verschiedenster Farben, der Bach, der den Drachenfels hinunter fließt glänzte wie Silber und der Mond leuchtete nun, da sie fast am Gipfel angekommen war wie flüssiges Gold. Sie wusste, sie war auf dem richtigen Weg. Es waren nur noch wenige Schritte bis sie den Gipfel erreichen würde und so ging sie bedächtig, weil es ihr die Atmosphäre des Drachenfelsens gebot, die restlichen Meter bis zum höchsten Punkt. Das Mädchen traute seinen Augen kaum. Oben angekommen sah sie zur anderen Seite des Drachenfelsens hinunter, wo sich eine einzige funkelnd leuchtende Masse vor ihm erstreckte. Sie war überwältigt von dem Anblick. Abertausende Klungerlinge standen sich verbeugend über die gesamte Seite des Drachenfelsens verteilt vor ihr. Schließlich erhob sich der vorderste der Klunkerlinge, kniete vor dem Mädchen nieder und sagte:“ Wir haben auf Euch gewartet Prinzessin, Tochter des Froschkönigs.“

Das Mädchen brach zusammen, war sie doch nur eine einfache Magd.

Es schlug die Augen auf. Sie war in ihrem Bett in ihrer Kammer. „Dies war alles nur ein Traum“, dachte sie während sie aufstand. Doch vor ihrem Bett lag eine Blume die wie die schönsten Diamanten funkelte.

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